Gesundheit - 30.11.2022

Welt-Aids-Tag 2022: „Leben mit HIV – anders als du denkst“

Im Jahr 2022 steht der Welt-Aids-Tag international unter dem Motto „Equalize". Er soll daran erinnern, dass soziale Ungleichheiten die HIV-Epidemie befeuern, weil benachteiligte Menschen oft gezwungen sind, sich einem erhöhten Risiko auszusetzen.

So sind zum Beispiel im südlichen Afrika junge Frauen besonders betroffen, in vielen anderen Ländern benachteiligte oder verfolgte Gruppen wie schwule Männer, intravenös Drogen konsumierende Menschen, Sexarbeiter*innen oder Menschen in Haft.

Sie alle müssen für sie geeignete Zugänge zu Prävention, Beratung, Testangeboten und medizinischer Versorgung haben, proklamiert UNAIDS, das gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zu HIV/Aids.

Weltweit leben etwa 38 Millionen Menschen mit HIV. Noch lange nicht alle haben Zugang zu den Medikamenten, die ihr Leben retten können.

Egal, ob es um den Job, Freizeit, Sexualität oder Familienplanung geht: Menschen mit HIV können heute leben wie alle anderen. Bei rechtzeitiger Behandlung lässt sich der Ausbruch von Aids verhindern. HIV ist unter Therapie auch nicht mehr übertragbar. Menschen mit HIV können Kinder zur Welt bringen, ohne dass es zu einer Übertragung kommt. Dementsprechend muss eine chronische HIV-Infektion die Lebensqualität nicht mehr beeinträchtigen – in keinem Lebensbereich.

Gleichzeitig macht Diskriminierung von HIV-positiven Menschen ihr Leben oft immer noch unnötig schwer. Meist sind Vorurteile und Unwissenheit der Grund. Manche Leute fürchten nach wie vor eine Übertragung des Virus im Alltag und gehen deshalb auf Abstand, obwohl es dafür keinen Grund gibt.

Der Welt-Aids-Tag ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen
Seit mehr als 30 Jahren findet jedes Jahr am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag statt. Er bekräftigt die Rechte der HIV-positiven Menschen weltweit und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. Außerdem erinnert der Welt-Aids-Tag an die Menschen, die an den Folgen von HIV und Aids verstorben sind. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Deutsche Aids-Stiftung (DAS) und die Deutsche Aidshilfe (DAH) informieren aus diesem Anlass mit der gemeinsamen Kampagne unter dem Motto: „Leben mit HIV. Anders als du denkst“.

Beratungsangebote der Stadt werden wieder stark nachgefragt
Das Gesundheitsamt warnt nachdrücklich vor dem Risiko, sich bei ungeschützten Sexualkontakten auch mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen (engl. STI), wie Chlamydien und Gonokokken, dem Erreger der Gonorrhoe, zu infizieren. STI können leicht übertragen werden, bleiben oft symptomlos, können aber zu dauerhaften Schädigungen führen.

Rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, können die meisten STI komplett geheilt werden.

Im Jahr 2022 konnte das Angebot der STI/Aids-Beratungsstelle des Fachbereichs Jugendamt und Gesundheitsamt wieder im vollen Umfang angeboten werden, nachdem es in Folge der Corona-Pandemie bis Ende Juli 2021 erheblich eingeschränkt werden musste.

Das anonyme und kostenlose Beratungs- und Testangebot des Gesundheitsamts zu sexuell übertragbaren Infektionen wird seitdem wieder sehr gut angenommen – wie vor der Pandemie. Hier insbesondere das Angebot bezüglich der Untersuchungen auf Chlamydien und Gonokokken. Weitere Informationen zu sexuell übertragbaren Infektionen bietet der

Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Mannheim
Beratungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen/Aids-Beratung
R 1, 12, 68161 Mannheim
Telefon: 0621-293 2249
www.mannheim.de/buerger-sein/sti-aids-beratung

Daten & Fakten weltweit
• Weltweit leben etwa 38 Millionen Menschen mit HIV.
• 75 Prozent der Menschen mit HIV erhalten Medikamente – etwa ein Viertel also nicht.
• 2021 starben weltweit 650.000 Menschen an den Folgen von HIV/Aids.
• Seit Beginn der Epidemie sind 40 Millionen Menschen an den Folgen von Aids gestorben.
• Am stärksten betroffen ist das südliche Afrika. In Osteuropa und Zentralasien ist die Zahl der Infektionen in den letzten Jahren gestiegen.
• Die Corona-Pandemie hat die Maßnahmen gegen HIV/Aids zurückgeworfen, weil beispielsweise die Gesundheitssysteme überlastet waren. Auch die medikamentöse Versorgung wurde teilweise eingeschränkt oder unterbrochen.

Daten & Fakten Deutschland
• In Deutschland leben rund 90.000 Menschen mit HIV.
• 2020 haben sich 2.000 Menschen neu mit HIV infiziert. Tendenz: sinkend.
• 97 Prozent der Menschen mit HIV-Diagnose nehmen HIV-Medikamente.
• Rund 9.500 Menschen in Deutschland wissen nichts von ihrer Infektion und erhalten deswegen keine Behandlung.
• Deswegen erkranken immer noch rund 900 Menschen pro Jahr an Aids oder einem schweren Immundefekt – obwohl es vermeidbar wäre.
• Etwa 30.000 Menschen sind bisher in Deutschland an den Folgen von Aids gestorben.

Pressekontakt – V.i.S.d.P.

Stadt Mannheim | Jugendamt und Gesundheitsamt | Monika Kewes-Wenner | R 1, 12, 68161 Mannheim | Telefon: 0621 293-3875 | E-Mail: monika.kewes-wenner@mannheim.de | V. i. S. d. P. Stefanie Zuehlsdorff-Hottel