17.03.2023

„Tag des Gesundheitsamtes“ am 19. März

Um die Arbeit der Gesundheitsbehörden in den Fokus zu rücken, hat das Robert Koch-Institut im Jahr 2019 erstmals bundesweit den Tag des Gesundheitsamtes ausgerufen. Der Gedenktag geht auf den Arzt und Sozialmediziner Johann Peter Frank zurück, der am 19. März 1745 im pfälzischen Rodalben geboren wurde und als Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes gilt.

Anlässlich des diesjährigen Tages am 19. März, der unter dem Motto „Prävention und Gesundheitsförderung“ steht, dankte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha den Mitarbeitenden in den Gesundheitsämtern für ihre großartige und wichtige Arbeit. „Die 38 Gesundheitsämter in den Stadt- und Landkreisen von Baden-Württemberg schützen, bewahren und fördern die Gesundheit der Bevölkerung und sind eine wichtige Säule des Gesundheitswesens“, sagte Minister Lucha am Donnerstag (16. März) in Stuttgart. „Die Beschäftigten haben während der Pandemie Außerordentliches geleistet. Nun geht es darum, den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) bestmöglich für die Zukunft aufzustellen.“ Landesweit wurden in den 38 Gesundheitsämtern im Rahmen des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst 620 neue unbefristete Stellen geschaffen. Hiervon profitiert auch das Gesundheitsamt der Stadt Mannheim.

„Die COVID-19-Pandemie hat uns den Stellenwert des Öffentlichen Gesundheitsdienstes bei der Umsetzung der staatlichen Daseinsvorsorge deutlich vor Augen geführt. Wir brauchen einen gut funktionierenden und starken ÖGD“, sagte Minister Lucha. „Die Gesundheitsämter müssen nachhaltig in die Lage versetzt werden, die zentralen Aufgaben der Daseinsvorsorge, wie eines umfassenden Gesundheitsschutzes, der Gesundheitsförderung und Prävention sowie der Gesundheitsberichterstattung und Gesundheitsplanung proaktiv voranzubringen. Damit wollen wir die Lebensverhältnisse der Bürgerinnen und Bürger vor Ort konkret verbessern.“ Die Gesundheitsämter sind auch für viele weitere wichtige Aufgaben zuständig. Sie kümmern sich beispielsweise um die infektionshygienische Überwachung von Kliniken, untersuchen Kinder vor ihrer Einschulung, überwachen und nehmen Proben von Trinkwasseranlagen oder entscheiden bei ansteckenden Erkrankungen wie Masern über die zu ergreifenden Maßnahmen. Darüber hinaus sind die Gesundheitsämter wichtige Akteure in der kommunalen Prävention und Gesundheitsförderung.

Auf Stadtteilebene setzt sich der Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt für gesundheitsförderliche Lebensbedingungen in den Quartieren und gesündere Verhaltensweisen der Bewohner*innen ein. Stadtteil-Akteur*innen werden durch unterschiedliche Angebote und Leistungen darin unterstützt, gesundheitsförderliche Strukturen in ihren jeweiligen Stadtteilen aufzubauen, zu implementieren und sich untereinander zu vernetzen. Weil Gesundheit alle Themenfelder öffentlichen Handelns betrifft, ist eine ressortübergreifende Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fachbereichen der Stadtverwaltung, der Kommunalpolitik, der Krankenkassen und anderen Gesundheitsakteur*innen unabdingbar. Gemeinsam mit den Akteur*innen vor Ort werden passgenaue Maßnahmen für den Stadtteil entwickelt, die zur Verbesserung der Gesundheit der dort lebenden Menschen beitragen. Die Themen hierbei können vielfältig sein und sich sowohl auf die Versorgungsinfrastruktur, die Umwelt als auch auf das individuelle Verhalten der Bürger*innen beziehen. Eine dieser Maßnahmen ist z.B. der beliebte „3.000-Schritte-Weg“ im Stadtteil Schönau.

Die Kommunale Gesundheitskonferenz nimmt zusätzlich die gesamtstädtische Situation in den Blick. Kommunale Gesundheitskonferenzen sind Steuerungsgremien der kommunalen Gesundheitsplanung und -versorgung, in denen die örtlichen Akteur*innen aus den Themenbereichen Medizinische Versorgung, Pflege, Rehabilitation, Bürger*innen (Selbsthilfe und Patient*innenberatung), Gesundheitsförderung und Prävention sowie der Koordinationsstelle „Gesunde Städte Netzwerk“ gemeinsam über bedarfsgerechte, kommunale Analysen und Handlungsempfehlungen zur Gesundheit beraten, den kommunalen Bedarf feststellen und nach Lösungen suchen. Hier liegt die Koordinierung beim Gesundheitsamt.

Einen besonderen Schwerpunkt in der Mannheimer Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsplanung nehmen die Themenfelder „Suchthilfeplanung“ und „Suchtpräventionsplanung“ ein. Das Kommunales Netzwerk für Suchtprävention und Suchthilfe (KNS) Mannheim kümmert sich um die Versorgung von Suchtgefährdeten und Suchtkranken in der Stadt Mannheim sowie um eine frühzeitige Suchtprävention für die Bürger*innen der Stadt Mannheim.
Es werden bedarfsorientierte Angebote und Maßnahmen für verschiedene Zielgruppen entwickelt, die u.a. auch eine wesentliche Auswirkung auf die Stadtgesellschaft aufweisen. So trägt z.B. das „Café Anker“, ein alkoholakzeptierendes Aufenthalts- und Betreuungsangebot für die Trinker- und Drogenszene dazu bei, dass einerseits die Betroffenen adäquate Hilfe bekommen und andererseits Bereiche im Öffentlichen Raum, die durch ein hohes Beschwerdeaufkommen gekennzeichnet waren, an Aufenthaltsqualität für alle Bürger*innen gewinnen. Mit Blick auf Alkoholprävention sind die HaLT-Jugendschutz-Teams von vielen öffentlichen Veranstaltungen, wie z.B. dem Stadtfest und der Kerwe Feudenheim nicht mehr wegzudenken. Sie führen Gespräche nicht nur mit Jugendlichen, sondern mit Besucher*innen aller Altersklassen, um für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren.

Gesundheitsförderung und Prävention sind heute wichtiger denn je. Klimawandel, Zuwanderung, Alterung der Gesellschaft, Pandemiegeschehen und andere Herausforderungen wirken sich auf alle Bereiche des Lebens aus. Gesundheitsförderung und Prävention dienen nicht nur dazu, Krankheit zu verhindern, sondern sie tragen wesentlich dazu bei, Resilienzen zu entwickeln, um gut mit den anstehenden Veränderungen in Gesellschaft und Umwelt umzugehen. Die Gesundheitsämter sind hier maßgebliche Initiatoren und Impulsgeber und als zentrale Ansprechpartner die Advokaten der Bevölkerungsgesundheit.

Die vollständige Pressemitteilung des Landes Baden-Württemberg zum „Tag des Gesundheitsamtes“ finden Sie hier: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/lucha-dankt-mitarbeitenden-der-gesundheitsaemter-fuer-ihren-einsatz.

Pressekontakt – V.i.S.d.P.

Stadt Mannheim | V. i. S. d. P. Stefanie Zuehlsdorff-Hottel | Dezernat III: Bildung, Jugend, Gesundheit | Rathaus E5, 68159 Mannheim | Telefon: 0621 293-9372 | E-Mail: stefanie.zuehlsdorff-hottel@mannheim.de