30.05.2023

„Runder Tisch Sicherheit“ in der Neckarstadt-West

Die subjektive Sicherheitslage hat sich in der Neckarstadt-West im vergangenen Jahr verbessert. Dies zeigen die Ergebnisse der Sicherheitsbefragung, die im Dezember 2022 und Januar 2023 durchgeführt wurde. Unter anderem die Frage, wie diese Entwicklung weiter vorangetrieben werden kann, war Bestandteil des „Runden Tischs Sicherheit“ in der Neckarstadt-West. Der Fachbereich Sicherheit und Ordnung lud hierzu weitere Vertreter der Stadtverwaltung, der Polizei, des Bezirksbeirats sowie zahlreiche Stadtteil-Akteure ein, um neben den Ergebnissen der Sicherheitsbefragung auch die aktuelle polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) zu besprechen. Ziel des „Runden Tischs Sicherheit“ ist es, einen Sicherheitsdialog in den laut Befragungsergebnissen am stärksten belasteten Stadtteilen – neben der Neckarstadt-West sind das der Jungbusch sowie die Innenstadt – zu schaffen und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu entwickeln und anzustoßen.

Zentrale Erkenntnisse der Sicherheitsbefragung 2022
Prof. Dieter Hermann vom Kriminologischen Institut der Universität Heidelberg, der die Mannheimer Sicherheitsbefragung federführend betreut, stellte die jüngsten Befragungsergebnisse im Hinblick auf das subjektive Sicherheitsempfinden der Bewohnerinnen und Bewohner der Neckarstadt-West vor.

Die wichtigste Erkenntnis: Die subjektive Kriminalitätsfurcht in der Neckarstadt-West hat sich erheblich reduziert, die Lebensqualität wird besser bewertet als noch vor einigen Jahren. Dennoch liegt die Kriminalitätsfurcht der Bewohnerinnen und Bewohner weiterhin über dem stadtweiten Durchschnitt. Auch wenn die Neckarstadt-West unter allen Mannheimerinnen und Mannheimern der Stadtteil ist, in dem sie sich am meisten fürchten würden, haben sich auch hier die Zahlen deutlich verbessert: 2020 fürchteten sich noch 65 Prozent in der Neckarstadt-West, 2022 reduzierte sich der Anteil auf 50 Prozent. Die Tatsache, dass sich Personen, die sich nur selten in der Neckarstadt-West aufhalten, signifikant unsicherer fühlen als Personen, die sich vergleichsweise häufig dort aufhalten, zeugt von erheblichen Vorurteilen über den Stadtteil.

Erfreulich ist, dass fremdenfeindliche Gewalt nur noch von wenigen Personen als Problem im Stadtteil angesehen wird. Der Anteil der Personen, die in Schmutz und Müll ein Problem sehen, ist nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Dies zeigen auch die Wünsche der befragten Personen zur Verbesserung der Situation in ihrem Stadtteil: Hier haben sich hauptsächlich die Verbesserung des ästhetischen Erscheinungsbildes, vor allem durch die Beseitigung von Müll und Schmutz, die Ausweitung von Kontrollen sowie die Verbesserung der Situation für Radfahrende herauskristallisiert.

Objektive Zahlen auf 5-Jahres-Tiefstand
Ergänzend präsentierte Michael Müller, Leiter des Polizeireviers Mannheim-Neckarstadt, die Zahlen der PKS für das Jahr 2022. Auch wenn die Fallzahlen in nahezu allen Bereichen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen sind, lassen sich die beiden Jahre nur bedingt vergleichen: Das Jahr 2021 war von Corona-bedingten Einschränkungen geprägt, die das öffentliche Leben stark beeinträchtigt haben. Straftaten wie zum Beispiel Diebstähle und Einbrüche waren daher erschwert möglich, weshalb die Zahlen in 2021 deutlich niedriger ausgefallen sind. Auf einen 5-Jahres-Zeitraum bezogen liegen die Zahlen für 2022 auf einem Tiefstand. Objektiv gesehen folgt die Neckarstadt-West damit dem positiven Trend, der sich auch beim subjektiven Sicherheitsgefühl zeigt.

Konkretisierung von Maßnahmen
Auch wenn sich die subjektiven und objektiven Zahlen in die richtige Richtung entwickeln, wurden in einer Diskussionsrunde mit allen Beteiligten weitere Verbesserungsbedarfe ausgemacht. Die Themen Schmutz und Müll sowie Respektlosigkeit untereinander sind unter anderem Ansatzpunkte, für die Präventionsziele, Präventionsmaßnahmen und Präventionsakteure bestimmt werden sollen. Diese werden dann in der nächsten Sitzung des Runden Tischs Sicherheit besprochen und priorisiert.

Pressekontakt – V.i.S.d.P.

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