Gesundheit - 12.04.2022

Mannheimer Gesundheitsamt rät Geflüchteten zu Überprüfung des Impfstatus

Geflüchteten Menschen, die aus Kriegs- oder Krisengebieten wie der Ukraine in die Region kommen, empfiehlt das Gesundheitsamt Mannheim, ihren Impfstatus prüfen zu lassen und nach Bedarf zu aktualisieren. Ob sie in Flüchtlingsunterkünften oder bei Familien unterkommen oder privaten Wohnraum nutzen: Ein aktueller Impfschutz dient dem individuellen Schutz vor Erkrankungen. Und besonders dort, wo sich die Menschen vorübergehend auf engem Raum begegnen, beugt ein umfassender Impfschutz Infektionsausbrüchen vor. Auch die zahlreichen Unterstützer*innen können die geflüchteten Menschen gerne auf diese Möglichkeiten hinweisen.

In der zentralen Erstanlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine, die sich derzeit noch in der Jugendherberge befindet, steht ein erstes ärztliches Beratungs- und Corona-Impfangebot zur Verfügung. Die schutzsuchenden Menschen können auch direkt bei den niedergelassenen Ärzt*innen in Mannheim die medizinische Versorgung nutzen. Der Anspruch auf medizinische Behandlung besteht nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, die Kosten hierfür werden von den zuständigen Leistungsträgern übernommen.

In der Ukraine werden Impfungen nach dem Nationalen Impfplan des Gesundheitsministeriums angeboten. In Deutschland können die Menschen diejenigen Impfungen erhalten, die die Ständige Impfkommission (STIKO) für die in Deutschland lebende Bevölkerung empfiehlt.

„Zu nennen sind beispielsweise Impfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Keuchhusten, Mumps, Masern, Röteln und gegen Diphtherie“, sagt Dr. Peter Schäfer, Leiter des Mannheimer Gesundheitsamts. Kindern empfiehlt er zudem eine Impfung gegen Windpocken.

Bezüglich der ebenfalls empfohlenen Corona-Impfung erklärt Dr. Schäfer: „Während die STIKO zeitweise empfohlen hat, alle Personen, die mit nicht in der EU zugelassenen Impfstoffen geimpft worden sind, mit einer erneuten Impfserie mit einem in der EU zugelassenen Impfstoff zu immunisieren, liegen inzwischen neue Erkenntnisse vor.“ Demnach führt eine Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff zu einem guten Impfschutz, vergleichbar mit dem nach einer 3-maligen mRNA-Impfung, wenn eine Grundimmunisierung beispielsweise mit CoronaVac von Sinovac, Covilo von Sinopharm und Covaxin von Bharat Biotech International Limited stattgefunden hat.

Wenn die geflüchteten Menschen keine Impfdokumente vorlegen können, werden die bisherigen Impfungen in der Regel als nicht durchgeführt angesehen und können nach Aussage der STIKO bedenkenlos zeitnah nachgeholt werden. Es gibt zahlreiche Impfstoffe als Kombinationspräparate, die auch zeitgleich verabreicht werden können, um mehrere Arztbesuche zu vermeiden.

• Weitere Informationen stellt das Robert Koch-Institut zur Verfügung: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Stichwortliste/F/Flucht_empfohlene_Impfungen.html

• Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert unter anderem auf Ukrainisch zu Gesundheitsthemen: https://www.infektionsschutz.de/mediathek/materialien-auf-ukrainisch/

• Eine Übersicht zu Sprachkenntnissen in Mannheimer Arztpraxen stellt die Stadt Mannheim hier zur Verfügung: https://www.mannheim.de/sites/default/files/2021-03/2021_Brosch%C3%BCre%20Sprachkenntnisse_Barrierefreiheit_MA.pdf.

Alle Personen, die sich ehrenamtlich oder beruflich für die Geflüchteten aus der Ukraine engagieren, sollten ebenfalls den eigenen Impfschutz überprüfen und ggf. Impfungen aktualisieren.

Pressekontakt – V.i.S.d.P.

Stadt Mannheim | Jugendamt und Gesundheitsamt | Monika Kewes-Wenner | R 1, 12, 68161 Mannheim | Telefon: 0621 293-3875 | E-Mail: monika.kewes-wenner@mannheim.de | V. i. S. d. P. Beate Klehr-Merkl