Ein Quartier, das Mannheim verändern wird
Baustellenrundgang im Glückstein-Quartier
Das Glückstein-Quartier, eines der bedeutendsten Stadtentwicklungsprojekte Mannheims, nimmt Gestalt an. Bürgermeister Lothar Quast informierte bei einem Baustellenrundgang [am 5. März] über den Baufortschritt zur Verlegung der Südtangente, die künstlerische Gestaltung der Wände am Neckarauer Übergang sowie über den weiteren Verlauf der Baumaßnahmen. „Das neue Quartier wird das Stadtbild enorm verändern und den Mannheimer Stadtteil zu einem der attraktivsten Dienstleistungs- und Wohnstandorte in der Metropolregion machen“, sagte Quast zu Beginn.
Der Baubürgermeister führte die Teilnehmer durch den ersten Bauabschnitt. „Alle Arbeiten verlaufen nach Plan. Die neue Fahrspur Richtung Westen wird am 12. März für den Verkehr freigegeben“, verkündete Quast. Das bedeutet, dass der stadteinwärts beziehungsweise in Richtung Ludwigshafen fließende Verkehr bereits über die neu hergestellte Abfahrtsrampe sowie den neuen Kreisverkehr geleitet wird. Dieser mündet bei Tor 1 der Firma John Deere in die John Deere Straße. Die Durchfahrt durch die Paul-Wittsack-Straße wird dann künftig nicht mehr möglich sein. Wenn die neue Haltestelle „Hochschule“ durch die RNV GmbH im Sommer 2012 fertig ist, wird auch die stadtauswärtsführende Fahrspur von der Südtangente kommend über den Kreisverkehr und die neue Auffahrtsrampe geleitet und die Paul-Wittsack-Straße für den Durchgangsverkehr geschlossen.
„Durch diese Verkehrsumlegung entsteht im Bereich der Hochschule ein Campus und vor dem Hauptgebäude ein städtebaulich hochwertiger Platz“, erklärt Klaus Elliger, Leiter des Fachbereichs Städtebau.
Der Spatenstich zum 2. Bauabschnitt, zu dem Regierungspräsident Dr. Kühner nach Mannheim kommen wird, erfolgt im April. Die Bauarbeiten dazu haben bereits begonnen und werden Ende 2013 abgeschlossen sein. Die Kosten für die gesamte Verlegung der Südtangente belaufen sich auf rund 28,65 Millionen Euro.
„Auch die künstlerische Vielfalt kommt bei diesem Projekt nicht zu kurz“, sagte Quast. Mit der Gestaltung der Wände am Neckarauer Übergang durch StreetArt-Künsler werden dem neuen Quartier besondere Akzente gesetzt. Hierfür wurden der Künstler Gonzalo Maldonado Morales aus Mannheim und das Künstler. Duo Herakut aus Frankfurt ausgewählt. Morales begann Ende Januar mit seinen Arbeiten an zwei Stützwänden und Herakut beginnt am 5. März. „Die Graffitis sind ideale Ausdrucksformen für solch ein modernes, urbanes und neu entstehendes Gebiet – was das vielfältige Bild Mannheims betont“, so der Bürgermeister.
Hintergrund: Chronologie Glückstein-Quartier
Als erstes großes Bauvorhaben wurde von 1999 bis 2001 auf dem Gelände der ehemaligen Bahndirektion der Victoria-Turm gebaut. Der markante 97 Meter hohe Turm gilt heute als Wahrzeichen des Gebiets. 2008 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Gießerei der erste Teil des MAFINEX Technologiezentrums für junge, innovative Existenzgründer eingeweiht. Der Standort ist durch die räumliche Nähe zur Hochschule und zur Universität geradezu ideal. Für 2013 ist daher auch eine Erweiterung geplant.
2009 dann stellte das Mannheimer Unternehmen Diringer & Scheidel das Lanz Carré fertig und im benachbarten Glückstein-Carré entstehen zurzeit 250 Wohnungen.
Der Startschuss für die Neuordnung der ehemaligen Bahnflächen fiel im September 2009. Dort bleiben ein denkmalgeschützter Lokschuppen und das benachbarte Werkstattgebäude erhalten. Sie werden, gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Hanns-Glückstein-Park, die neue Mitte des Stadtquartiers bilden.
Im März vergangen Jahres erfolgte der erste Spatenstich zur Verlegung der Südtangente direkt neben die Bahntrasse, welche die Voraussetzung für die weitere Entwicklung dieses Bereichs ist. Ende 2013 soll die neue Südtangente in Betrieb sein. Bis 2015 sollen das geplante MAFINEX Technologiezentrum entstehen, sowie die Glückstein Allee und die verlängerte Windeckstraße fertig gestellt werden.
Die Vermarktung der ersten Baufelder auf den ehemaligen Bahnflächen hat bereits begonnen. Martina Block von der Projektkoordination Glückstein-Quartier berichtet von einem regen Interesse von Projektentwicklern, mit denen schon Vertragsverhandlungen geführt werden.
Auch aus ökologischer Sicht ist das Projekt richtungsweisend. Es werden keine neuen Flächen versiegelt, sondern ehemalige Bahn- und Industrieflächen revitalisiert. Die Stadt Mannheim erarbeitet gegenwärtig eigene Klimaschutzstandards, die deutlich über den Anforderungen der Energieeinsparverordnung liegen werden und die erstmals in Mannheim für ein ganzes Gebiet angewendet werden sollen.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Glückstein-Quartier
Die neue Verkehrsführung
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