Kultur - 12.04.2023

Woher kommen die Museumsobjekte?

Neue Online-Angebote gewähren spannende Einblicke in Provenienzforschung an den Reiss-Engelhorn-Museen

Woher kommen die Museumsobjekte? Mit dieser wichtigen Frage beschäftigt sich die Provenienzforschung. Auch die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) setzen sich mit der Herkunft ihrer Sammlungen auseinander. Anlässlich des Tags der Provenienzforschung am 12. April erweitern die rem ihre Online-Angebote. Ein Film gewährt spannende Einblicke ins Depot und eine neue Blog-Reihe widmet sich ausgewählten Kulturgütern und ihren Geschichten.

Allein die Weltkulturen-Sammlung der rem umfasst rund 40.000 Exponate von fünf Kontinenten. Unter welchen Umständen die Stücke gesammelt wurden und welchen Weg sie bis ins Museum zurückgelegt haben, ist bisher oft nur lückenhaft dokumentiert. Ein eigener Online-Bereich informiert auf der Museumswebseite ab sofort über den Umgang an den rem mit Kulturgütern, die aus ehemaligen europäischen Kolonien stammen. Dort gibt es ausführliche Informationen zu Benin-Bronzen sowie Sammlungen aus Togo, (Deutsch)Ostafrika und Kamerun.

In einem Film nehmen rem-Direktorin Dr. Sarah Nelly Friedland und der wissenscaftliche Mitarbeiter Oussounou Abdel-Aziz Sandja die Zuschauerinnen und Zuschauer an einen Ort mit, der sonst nur wenigen zugänglich ist: das Museumsdepot. Hier gibt es nicht nur faszinierende Kulturschätze zu entdecken, sondern die beiden Wissenschaftler erklären, warum Provenienzforschung wichtig ist.

Um der Herkunft von Museumsobjekten auf den Grund zu gehen, braucht es detektivischen Spürsinn und teils aufwändige Recherchen in Objektlisten und Tagebüchern. Oft haben die Kulturgüter weite Strecken und verschiedene Stationen zurückgelegt, bis sie in Mannheim gelandet sind. In einer neuen Reihe im rem-Blog stehen genau diese Geschichten im Mittelpunkt. Zum Auftakt verfolgt ein Beitrag die Spur zweier Bögen und eines Köchers, die aus dem Nachlass des deutschen Kolonialoffiziers Valentin von Massow stammen, bis ins Jahr 1898 nach Togo. Und bei einem besonderen Speer mit Widerhaken aus Känguru-Zähnen, der zum Fischen genutzt wurde, führt die Reise in eine äußerst abgelegene Gegend in Nordaustralien.

Weitere Informationen unter: kolonialzeit.rem-mannheim.de

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