Ministerin Nahles zu Gast in Mannheim - Beispiel für erfolgreiche Vermittlung von Langzeitarbeitslosen
„Ich bin froh, hier zu sein denn ich bin immer auf der Suche nach guten Beispielen zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit", erklärte Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales bei einem Kurzbesuch am 8. Dezember in Mannheim. Auch wenn die Arbeitslosenquote stetig sinke, so die Ministerin, bliebe doch die Zahl der Langzeitarbeitslosen bundesweit konstant bei rund einer Million. Deshalb seien Programme, die Arbeit statt Arbeitslosigkeit fördern, sehr wichtig.
Die Ministerin war zusammen mit ihrer baden-württembergischen Amtskollegin Katrin Altpeter nach Mannheim gekommen, um sich vor Ort ein Bild von der Umsetzung des Landesprogramms „Gute und sichere Arbeit/Passiv-Aktiv-Transfer“ zu machen. Dazu trafen sie in Begleitung von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz zunächst mit Horst Blask, einem Mitarbeiter der FUCHS EUROPE Schmierstoffe GmbH zusammen, der am Programm der Landesregierung teilnimmt. Nach rund drei Jahren Arbeitslosigkeit arbeitet er jetzt wieder im Lagerbereich des Mannheimer Unternehmens und fühlt sich rundum wohl an seinem Arbeitsplatz.
„Wir freuen uns über das Programm und die erfolgreiche Umsetzung“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. „Sie sind in Mannheim richtig und sie sind hier bei der Firma Fuchs richtig, denn das Programm funktioniert in Mannheim vor allem aufgrund der Dezentralität der Jobcenter und der Nähe zu den Arbeitgebern“, gab Dr. Kurz Ministerin Nahles mit auf den Weg. „Das Jobbörsen-Programm, das wir in zehn Stadtteilen dicht an den kleinen und mittelständischen Betrieben und dicht an den arbeitslosen Menschen durchführen, zeigt, das erfolgreiche Jobvermittlung funktionieren kann, wenn in genauer Kenntnis der betrieblichen Realität und der persönlichen Situation der Menschen eine passgenaue Arbeitsvermittlung erfolgt.“
Seit Oktober 2012 wird das Landesprogramm „Gute und sichere Arbeit“ erfolgreich in Mannheim umgesetzt. Die Stadt beteiligt sich mit 56 Plätzen an dem Programm und stellt damit landesweit die höchste Anzahl an Teilnehmerplätzen. Eine weitere Besonderheit in Mannheim: Die Teilnehmer konnten mehrheitlich in Beschäftigungsverhältnisse in der freien Wirtschaft gebracht werden. Bei den Arbeitgebern handelt es sich um überwiegend kleine und mittelständische Unternehmen, es konnten jedoch auch Großunternehmen, wie FUCHS EUROPE Schmierstoffe GmbH oder Unilever Deutschland Productions GmbH & Co. OHG als Arbeitgeber gewonnen werden. Dies resultiert zum einen aus dem vorhandenen guten Netzwerk des Jobcenters Mannheim, zum anderen aus den gegebenen Kontakten der Handwerkskammer, die als Partner des Jobcenters die Betreuung der Programmteilnehmer und Betriebe übernommen hat
Beim Passiv-Aktiv-Tausch“ soll der passive Empfang von Arbeitslosengeld durch aktive Teilnahme am Arbeitsleben ersetzt werden. Die Förderungsleistungen bestehen aus einem Zuschuss des Jobcenters an den Arbeitgeber, einem pauschalen Zuschuss von 400 Euro von den Kommunen an die Arbeitgeber an Stelle der ersparten Aufwendungen für Unterkunft und Heizung und einer von den Kommunen organsierten Betreuungsfachkraft.
Das Land zahlt pro gefördertes Arbeitsverhältnis einen Betrag von 300 Euro an die Kommunen, als Kompensation für die entstandenen Ausgaben der Unterkunftskosten. Der Landeszuschuss deckt somit den Mehraufwand an den Verwaltungskosten und den Wegfall der Bundesbeteiligung an den Kosten der Unterkunft (derzeit 35,3 Prozent).
Teilnehmen kann, wer bereits in der Regel 36 Monate Leistungen bezieht und wer spezielle Vermittlungshemmnisse hat, wie zum Beispiel gesundheitliche Einschränkungen, Überschuldung oder fehlende Qualifikation.