Mannheim zu Gast in Klaipėda
Vom 8. bis zum 11. Oktober fand in Mannheims Partnerstadt Klaipėda (Litauen) eine Partnerschaftskonferenz statt, an der die Stadt Mannheim mit einer vierköpfigen Delegation teilnahm. Unter dem Titel „Die Rolle von Städten und Gemeinden in der internationalen Zusammenarbeit“ kamen zwei Tage lang Delegationen der elf Partnerstädte Klaipėdas zusammen, um ihre Erfahrungen in den Bereichen internationale Netzwerkbildung vor dem Hintergrund einer nachhaltigen und dauerhaften partnerschaftlichen Zusammenarbeit auszutauschen.
Stadträtin Marianne Seitz vertrat bei der Konferenz die Stadt Mannheim und stellte die internationalen Aktivitäten Mannheims vor. Sie betonte dabei die zentrale Rolle der Städte, die aufgrund ihres Auftrags die Begegnungen von Menschen als Grundlage jeglicher Kooperation erst ermöglichen. Der Stellenwert der Beziehungen zwischen Städten gewinnt in der internationalen Politik zunehmend an Bedeutung, da auf lokaler Ebene Verständigung besonders gut befördert werden kann, so Stadträtin Seitz über die Mannheimer Erfahrung.
Als feierlicher Akt im Rahmen der Konferenz unterzeichnete Stadträtin Seitz gemeinsam mit den Städten Lübeck, Sassnitz, Liepaja (Lettland), Mogilev (Weißrussland), Karlskrona (Schweden), Kotka (Finnland), Kaliningrad (Russland), Poti (Georgien) und Cherepovets (Russland) ein Partnerschaftsmemorandum. Die genannten Städte bestätigten hierbei, in konkreten Projekten mit der Stadt Klaipėda zusammenzuarbeiten, um die gemeinsame Wissensbasis auszubauen. Gemeinsam sollen strategische Ziel erarbeitet werden, die auch der Entwicklung der jeweiligen Stadtgesellschaft dienlich sein sollen. Weiteres Ziel ist eine umfassende Einbeziehung und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger mit verschiedenen Hintergründen, Nichtregierungsorganisationen, Akteuren aus Wirtschaft, Schulen, Wissenschaft und Künstler. Es soll der Informationsaustausch aktiviert werden, indem kulturelle Veranstaltungen gemeinsam ausgerichtet und Teilnehmer aus den Partnerstädten einbezogen werden.
Als musikalischer Abschluss der Konferenz fand ein Freundschaftskonzert statt, an dem sich die Stadt Mannheim mit einer Violinsonate von Mozart beteiligte. Zwei Studentinnen der Hochschule für Musik Mannheim, Rasa Žukauskaitė (Violine) und Min-Ae Kim (Piano), waren daher Teil der Mannheimer Delegation und begeisterten mit ihren herausragenden Leistungen das Publikum.
Im Rahmen der Konferenz organisierte die Stadt Klaipėda ein Filmfestival mit Filmen aus den Partnerstädten, an dem die Stadt Mannheim mit dem Film Transnationalmannschaft teilnahm. Diese Mannheimer Produktion ist ein vielfach beachteter Dokumentarfilm über die multiethischen Stadtviertel Jungbusch und Filsbach während der Fußballweltmeisterschaft 2010.
Die Partnerschaft zwischen Mannheim und dem damaligen Memel geht zurück auf das Jahr 1915, als Mannheim im Rahmen eines Kriegshilfsvereins die Patenschaft für die damals noch deutsche Stadt übernahm. 1953 wurde diese Patenschaft erneuert und im Jahr 2002 in einen Partnerschaftsvertrag überführt.