Mannheim unterstützt Zhenjiang bei ökologischer Stadtentwicklung
Umwelt- und Klimaschutzprojekte in Zhenjiang standen im Mittelpunkt des letzten Besuchstags der Mannheimer Delegation in der ostchinesischen Stadt. Dabei wurde klar: Die Mannheimer Partnerstadt hat beim Klima- und Umweltschutz eine Vorreiterrolle in China.
Den Mannheimer Besuchern wurde die aktuelle CO2-Bilanz der Stadt vorgestellt, die beeindruckend detailliert die Emissionsverteilung der verschiedenen Industriezweige erfasst. „Die Daten verdeutlichen, dass die insgesamt drei Kohlekraftwerke in Zhenjiang und die privaten Kohleheizungen maßgeblich für die hohen CO2-Emissionen verantwortlich sind und Maßnahmen in diesem Bereich eine enorme Verbesserung der Luftqualität herbeiführen würden“, fasste Umwelt-Bürgermeisterin Kubala den Bericht zusammen. „Daher sollten mögliche Filtermaßnahmen sowie Effizienzsteigerungen der Strom- und Wärmeproduktion in den Erfahrungsaustausch im Rahmen der gerade beschlossenen Klimapartnerschaft zwischen Zhenjiang und Mannheim aufgenommen werden.“
Die Delegation besuchte auch eine innovative Schule, die ‚First Foreign Language School’, die ein in Zhenjiang einzigartiges Konzept verfolgt: Die 14 bis 16-jährigen Schülerinnen und Schüler lernen dort nicht nur Englisch und Deutsch, sondern die Schulgebäude entsprechen auch höchsten energetischen Standards und ökologische Themen sind fester Bestandteil des Lehrplans. Kubala führte dort Gespräche mit einer Deutschklasse und nahm großes Interesse an einer Kooperation mit einer Mannheimer Schule auf.
Im Anschluss besuchte die Delegation die Jiangsu University, an der derzeit fünf Studentinnen und Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) studieren. Auch hier wurde großes Interesse an einer Kooperation mit Mannheimer Universitäten geäußert.
Insgesamt wurde deutlich, dass sich Zhenjiang auf den Weg gemacht hat – hin zu einer ökologischen Stadtentwicklung. Konkrete Maßnahmen, wie das Solarprogramm ‚Goldene Dächer’, die konsequente Begrünung öffentlicher Flächen oder das kostenfreie Fahrradleihsystem sind beispielhaft dafür. „Zhenjiang hat in den letzten Jahren zahlreiche Projekte zur Umweltverbesserung und CO2-Reduzierung initiiert und nimmt damit eine Vorreiterrolle in China ein. Dennoch sind noch große Herausforderungen zu bewältigen. Dabei wünschen wir Zhenjiang viel Erfolg und werden unsere Partnerstadt nach besten Möglichkeiten unterstützen“, sagte Kubala.
Die Delegation selbst hat einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz geleistet und die CO2-Belastung ihrer Flüge nach Shanghai über ‚atmosfair’ ausgeglichen.