14.07.2022

Förderung für Fontänenanlage Wasserturm

Nicht nur das barocke Schloss, sondern auch der Wasserturm mit der umgebenden Platzanlage ist das Wahrzeichen der Stadt Mannheim. Am Donnerstag, 14. Juli, überbrachte nun Helen Heberer, Ortskuratorin Mannheim der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Georg Wacker, Geschäftsführer der Toto-Lotto Baden-Württemberg GmbH, einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 80.000 Euro an Mannheims Baubürgermeister Ralf Eisenhauer. Die Mittel dienen der Instandsetzung des Kaskadenbeckens auf der Platzanlage vor dem Mannheimer Wasserturm. Bereits im vergangenen Jahr unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Fassadenarbeiten am Wasserturm mit 100.000 Euro. Turm und Platzanlage gehören zu den mehr als 390 Objekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie nicht zuletzt der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Erste Sanierung seit mehr als 30 Jahren

Die Fontänenanlage am Wasserturm, die von der MVV Energie AG im Auftrag der Stadt Mannheim betrieben wird und deren letzte Sanierung mehr als  30 Jahre zurückliegt, wies umfangreiche Schäden auf. Seit Herbst vergangenen Jahres führt die MVV Netzte GmbH daher im Auftrag der Stadt Mannheim die umfangreichen Sanierungsarbeiten durch. Dabei ist es das Ziel, das Wahrzeichen Mannheims und ein über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Kulturgut auch für die nächsten Jahrzehnte zu erhalten. Zu diesem Zweck wird eine wirksame Abdichtung der Brunnenanlage hergestellt sowie alle Rohrleitungen erneuert. Aber auch dem Erhalt der historischen Bausubstanz wird durch konservatorische Maßnahmen, unter Einhaltung des Denkmalschutzes, Rechnung getragen. Insgesamt investiert die Stadt Mannheim für das Bauvorhaben mehr als fünf Millionen Euro. 80.000 Euro werden von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz übernommen, knapp 500.000 Euro Zuschuss kommen vom Land Baden-Württemberg. Weitere Bundeszuschüsse sind beantragt.

Aufgrund der günstige Witterung, dem Engagement und der Flexibilität der ausführenden Firmen sowie der genauen Planung der MVV und des Sachverständigen liegt die Baustelle im Zeitplan. Herausfordernd ist insbesondere der Umgang mit der aus unterschiedlichen Epochen stammenden, in ihrer Qualität unterschiedlichen Bausubstanz in Verbindung mit der Größe der Anlage. In einem nächsten Schritt stehen im Rechteck- und Kaskadenbecken die Imprägnierung der Betonoberflächen sowie weitere restauratorische Überarbeitungen der Sandsteinfassungen sowie die Fertigstellung der Verfugungen an.

„Eine Sanierung unter Denkmalschutz ist immer eine besondere Aufgabe. Hier sind wir froh, kompetente Partner an der Hand zu haben. Wir freuen uns, dass die Fontänen als wichtiges Stadt-Entrée bis zum Beginn der Bundesgartenschau 2023 wieder in neuem Glanz sprudeln dürfen", sagte Baubürgermeister Ralf Eisenhauer.

Florian Pavel, Technischer Geschäftsführer MVV Netze GmbH, hob im Vorfeld hervor: „Es ist für uns eine besondere Herausforderung im Herzen der Stadt eine der bedeutendsten Jugendstilanlagen Deutschlands zu sanieren. Gemeinsam mit der Denkmalpflege haben wir ein einzigartiges Konzept entwickelt, sodass die Bausubstanz des  Kaskadenbeckens und der Fontänenanlage des Mannheimer Wasserturms auf Jahre geschützt ist.“

Denkmalgeschütztes Objekt

Am Ostrand der Mannheimer Innen-Altstadt befindet sich an der höchsten Stelle des heutigen Friedrichsplatzes der Wasserturm mit einer umgebenden weitflächigen Platzanlage. Der Monumentalbau bringt in den äußeren Formen den Stolz des erfolgreichen Bürgertums der Zeit um 1900 zum Ausdruck. Mit dem Bau wollte die aufstrebende Stadt technisch und städtebaulich ein Zeichen setzen. Römischer Monumentalstil und neobarocke Elemente zeichnen den Turm aus, der Teil der größten zusammenhängenden und schönsten Jugendstilanlage Deutschlands ist. 1885 wurde erstmals für ein technisches Gebäude und reichsweit ein Architekten-Wettbewerb ausgeschrieben. Den ersten Preis gewann der Stuttgarter Gustav Halmhuber, der auch am Bau des Berliner Reichstags mitwirkte. Der Turm und die umgebende, in Jugendstilformen aufwendig gestaltete Parkanlage wurden zwischen 1886 und 1889 bzw. 1902 erbaut.


Vor dem Wasserturm befindet sich in westlicher Richtung ein Springbrunnen mit vier Bronzefiguren, zwei Wassermännern und zwei Wasserfrauen, die wasserspeiende Fische halten. Auf der gegenüberliegenden Seite nach Osten hin ist eine große Wassertreppe mit einem Springbrunnen angelegt. Am Rand des großen Beckens befinden sich ein männlicher und ein weiblicher Kentauer, jeweils mit einem Reiter.

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