Fernwärme wird weiter ausgebaut
„Wir sind in Mannheim auf einem dynamischen und guten Weg“, freute sich Bürgermeister Lothar Quast. Gemeinsam mit GKM-Vorstand Karl-Heinz Czychon, MVV Vorstandsmitglied Dr. Werner Dub und dem GKM-Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Widder nahm er den symbolischen Spatenstich für den neuen Fernwärmespeicher am Mannheimer Großkraftwerk vor.
Mit 250 thermischen Megawatt und einem nutzbaren Wärmeinhalt von 1500 Megawattstunden entsteht hier für 27 Millionen Euro bis zur Inbetriebnahme im März 2013 der leistungsstärkste Fernwärmespeicher Deutschlands.
„Im Prinzip wird das eine große Thermoskanne“ – erklärte Czychon die Funktionsweise des Fernwärmespeichers. In dem stählernen Wassertank von 36 Metern Höhe und 40 Metern Durchmesser werden ab März 43.000 Kubikmeter 98 Grad heißes Wasser zwischengelagert. Eine 40 Zentimeter starke Dämmschicht sorgt für einen Wärmeverlust der, laut Czychon „nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich“, liege. Damit kann das GKM im Sommer sogar zwischenzeitlich mit nur noch einem Block betrieben werden und im Winter hilft die Zwischenspeicherung Spitzen in der Stromproduktion abzudecken, weil der produzierte Dampf auf effiziente stromproduzierende Turbinen umgelenkt werden kann. „Das ist ein echtes Zukunftsprojekt, das gleichzeitig dazu beiträgt, das GKM zu flexibilisieren und die Fernwärme noch weiter abzusichern“, erklärte Dub, warum die MVV grünes Licht für die Investition gegeben hatte.
Gebaut wird der Wärmespeicher bereits seit August, als der Aufsichtsrat die Investition beschlossen hatte, vom Mannheimer Unternehmen Diringer & Scheidel. „Die größte Herausforderung ist der große Termindruck“, sagte Bauleiter Matthias Schmitt. Bis zum 18. Februar soll der gedämmte Stahltank stehen. „Das Fundament muss dafür bis Jahresende fertig sein“, erklärte er. Auch die Logistik im Bauumfeld, oberhalb der Altriper Fähre direkt am Rhein vor Block acht, sei eine weitere Aufgabe. „Hier kommen pro Monat 1000 Fahrzeuge vom GKM und von uns müssen nochmal 1000 Fahrzeuge anliefern und abfahren.“ Das Baufeld sei zudem relativ klein. Trotzdem ist er sicher, die Vorgaben erfüllen zu können.
Das freut auch die Verantwortlichen. Für die ist der neue Speicher ein „wichtiger Beitrag für den Umbau der Energieversorgung“. Das betonte auch Bürgermeister Lothar Quast. „Dieser Fernwärmespeicher ist ein Schlüssel für die Einbindung der erneuerbaren Energien in das Energiekonzept der Stadt Mannheim.“ Denn um die dort gesteckten Ziele zu erreichen, bedürfe es auch der Investition von vielen Partnern.