Sport - 17.09.2021

Calisthenics unter der Kurpfalzbrücke

Was in den 1970er-Jahren die Trimm-dich-Pfade waren, sind heute die modernen Calisthenics-Anlagen: Sie ermöglichen Menschen jeglichen Alters ein ausgewogenes Ganzkörpertraining ohne großen technischen Aufwand und auf jedem sportlichen Niveau. An den frei zugänglichen Geräten können Koordination, Mobilisation, Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer verbessert werden. Der Standort unter einer Brücke ist in Mannheim einzigartig und bietet den Nutzerinnen und Nutzern witterungsunabhängig Gelegenheit, Sport zu treiben.

Yunis Ballikaya und Milan Thieé vom Verein Calisthenics Mannheim e.V. haben für diese Anlage das Konzept entwickelt, das der Eigenbetrieb Stadtraumservice Mannheim in den vergangenen Wochen realisiert hat: In leuchtendem Gelb erstrahlen die Geräte, die neun verschiedene Übungsvariationen für Einsteiger und Fortgeschrittene bieten. Ausgestattet mit einem gefedertem Fallschutzboden, Mülleimern und einer öffentlichen Toilette in der Nähe steht einem ausgedehnten, sicheren Training nichts mehr im Wege. In Zukunft wird die Anlage auch beleuchtet sein, so dass eine Nutzung in den Abendstunden ebenfalls möglich ist.

Die Calisthenics-Anlage ist ein weiterer Baustein im Zuge der übergeordneten Neukonzeptionierung des Neckarvorlandes im Rahmen der Lokalen Stadterneuerung (LOS), um im öffentlichen Raum Aufenthaltsqualitäten sowie Erholungs- und Bewegungsangebote für die Menschen vor Ort zu schaffen. Ein gesamtheitliches Gestaltungs- und Nutzungskonzept für das Neckarvorland westlich der Kurpfalzbrücke soll die Aufenthaltsqualitäten steigern, den Stadtteil näher an den Fluss führen und eine verschiedenartige Nutzung ermöglichen.

„In einem Vielfaltsquartier wie der Neckarstadt-West ist es wichtig, ein niederschwelliges Sportangebot bereitzustellen, das die Menschen zusammenbringt und zu einem lebenswerten Umfeld beiträgt. Calisthenics bietet die Möglichkeit, ohne Anmeldung oder Vereinszugehörigkeit, jeder Zeit draußen Sport treiben zu können“, ergänzt Sportbürgermeister Ralf Eisenhauer.

Bereits 2015 brachten Bürgerinnen und Bürger in einem Beteiligungsverfahren des Quartiersmanagement Neckarstadt-West ihre Vorstellungen zum Neckarvorland ein. Auch Kinder und Jugendliche hatten bei einer Stadtteilversammlung des Kinder- und Jugendbüro 68DEINS! Anliegen formuliert. Die Sanierung des Bolzplatzes ging als wichtiger Punkt daraus hervor, der im Rahmen von LOS im Jahr 2019 ertüchtigt wurde. Verbindende Elemente zwischen Stadtteil
und Fluss bilden das Projekt ALTER und der bereits 2017 errichtete barrierefreie Zugang zum Neckar. Ende 2020 haben die Betonbänke von FRANKLIN Columbus nebst frisch gepflanzter Bäume am Neckarvorland einen neuen Standort gefunden und erfreuen sich einer regen Nutzung.

„Die Calisthenics-Anlage ist eine von vielen LOS-Maßnahmen, mit der wir das Neckarufer Schritt für Schritt zu einem Erholungs-, Sport- und Begegnungsraum nicht nur für die Neckarstadt-West, sondern für ganz Mannheim entwickeln wollen“, erklärt MWSPGeschäftsführer Achim Judt. Angeleitet von Yunis Ballikaya und Vereinsvorstand Julius Klimmer
durften sich bei der Eröffnung Jugendliche vom Jugendhaus Erlenhof an den Geräten ausprobieren.

Hintergrund:
Die städtische Entwicklungsgesellschaft MWSP steuert gemeinsam mit dem Dezernat des Oberbürgermeisters die Initiative der Lokalen Stadterneuerung (LOS). Sie hat das Ziel, die mit kleinen, effektiven Maßnahmen die Lebensqualität in einzelnen Stadtvierteln zu verbessern und zu stabilisieren. Gemeinsam mit zahlreichen Akteuren treibt die MWSP die Entwicklung Mannheims zu einer zukunftsfähigen, nachhaltigen und lebenswerten Stadt für alle voran.

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