Tourismus, Freizeit & Events - 02.08.2010

6. Pacemaker-Radmarathon stoppt in Mannheim

„Wir freuen uns, dass sich Mannheim immer so ins Zeug legt und uns so gut bewirtet“, bedankte sich Ulli Thiel von der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsgegnerInnen (DFG-KV). Die Quadratestadt war erneut Etappenziel des Pacemakers-Radmarathons.

Bei der sechsten Auflage der Tour radelten 150 Teilnehmer als „Schrittmacher für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen“ – so viele wie nie zuvor. Am Mannheimer Rathaus stärkten sie sich mit Erfrischungen und einem warmen Essen für den nächsten Abschnitt der 342 km langen Strecke, die von Bretten über Heilbronn, Mannheim, Kaiserslautern nach Neustadt an der Weinstraße und wieder zurück zum Ausgangspunkt führte.

Anlass für die nicht kommerzielle Aktion war der 65. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Noch heute lagern weltweit 23.000 Atomwaffen, mindestens 20 davon in Büchel in der Eifel. Der im Koalitionsvertrag vereinbarte Abzug lässt noch auf sich warten, die Pacemakers rufen zu Taten auf. „Hier verbindet sich eine anspruchsvolle fahrradsportliche Leistung mit einem Friedensappell an die Bundesregierung“, betonte Stadtrat Ulrich Schäfer, „dem Appell, dass Deutschland endlich atomwaffenfrei wird.“

„Das ist unser Nahziel“, erklärte Thiel, „darüber hinaus wollen wir, dass die weltweite atomare Abrüstung keine papierene Erklärung bleibt.“ Mitstreiter fanden die Veranstalter, die DFG-KV, weitere pazifistische Organisationen und der Radsportverein Bretten, in den Mayors for Peace. Dem Zusammenschluss von weltweit 4.000 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern für den Frieden gehört auch Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz an, der außerdem zu den Schirmherren der Veranstaltung zählte. 

Breite Zustimmung auch in der Bevölkerung: Wo immer die Radfahrer vorbeisausten, berichtete Thiel, klatschten die Zuschauer Beifall. „Das Besondere ist, dass Sie für eine Vision fahren“, wandte sich Roland Schuster vom Friedensplenum Mannheim an die Radler, “ohne Visionen würden wir in der praktischen Politik nicht viel erreichen.“ Schäfer zeigte sich ebenfalls angetan von so viel Engagement: „Das ist eine eindrucksvolle Leistung für den Frieden, die Sie heute erbringen.“ Er dankte den Marathonteilnehmern im Namen der Stadt und des Gemeinderats und überreichte „einige Präsente, die Sie hoffentlich nicht auf dem Gepäckträger transportieren müssen“.

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