Gesundheit - 05.05.2022

50 Jahre für suchtkranke Menschen im Einsatz

Drogenverein feiert mit Festakt 50. Jubiläum
 
Am 5. Mai 1972 fand die konstituierende Sitzung des Drogenverein Mannheim e.V. (DVM) als eine Drogenhilfeeinrichtung statt. Seitdem übernimmt der DVM die Beratung, Betreuung und Begleitung von Konsumenten*innen illegaler Drogen und deren Angehörigen und ist in der Suchthilfe tätig.
 
„Dabei war es den Beschäftigten immer wichtig, den Menschen, die sich mit einem Drogen- oder Suchtproblem an uns gewandt haben, mit einem lebensweltorientierten Arbeitsansatz auf Augenhöhe zu begegnen. Das war nicht immer einfach, weil sich in diesem langen Zeitraum vieles kommunal- und gesellschaftspolitisch verändert hat. Aber durch wirtschaftliches und qualitätsvolles Handeln haben wir uns immer weiterentwickelt, so dass wir aktuell eine moderne Drogenhilfeeinrichtung sind, die viele unterschiedliche Hilfen anbietet. Und noch immer steht der Mensch bei uns im Mittelpunkt, unabhängig von Alter, Geschlecht und kultureller Identität“, hob Philip Gerber, Geschäftsführer des DVM anlässlich des Jubiläums hervor.
 
Im Namen der Stadt gratulierte Gesundheitsbürgermeister Dirk Grunert zum Jubiläum. „Als Stadt sind wir Kooperationspartner und Förderer des Drogenvereins, weil wir von der wichtigen Arbeit für unsere Stadtgesellschaft absolut überzeugt sind. Sie leisten seit 50 Jahren einen unverzichtbaren Beitrag auch zur Umsetzung der strategischen Ziele, die wir als Stadtgesellschaft im Leitbild 2030 unter dem strategischen Ziel, Gesundheit und Wohlergehen für alle Bürger*innen zu schaffen, festgeschrieben haben. Durch Ihr Portfolio von Prävention, Beratung, Unterstützung, Therapie und Begleitung von Familienangehörigen und Kindern bieten Sie elementar wichtige Hilfen und individualisierte Maßnahmen für abhängige Menschen“, würdigte der Bürgermeister in seinem Grußwort die Arbeit des Drogenvereins.
 
Insbesondere im Rahmen des Kommunalen Netzwerks für Suchtprävention und Suchthilfe (KNS) arbeiten findet eine enge Zusammenarbeit zwischen Drogenverein und Stadt statt.
Eine Sucht könne jede*n betreffen und alle Bevölkerungsgruppen, alte und junge Menschen, Arme und Reiche. Der Drogenverein widmet sich sowohl der Suchtprävention und der Suchthilfe. „Dabei ist es von zentraler Bedeutung, dass die Prävention möglichst früh einsetzt, um eine Suchterkrankung zu verhindern“, hob Grunert hervor, der auch in seiner Funktion als Jugend- und Familienbürgermeister besonders den Einsatz des Drogenvereins für Kinder und Jugendliche, die in suchtbelasteten Familien aufwachsen, würdigte: „Wie wir aus zahlreichen Studien wissen, lösen Suchterkrankungen von Eltern ein besonders hohes Entwicklungsrisiko für ihre Kinder aus. Die Kinder müssen sich von Beginn an vielfältigen Herausforderungen stellen. In diesen Zusammenhang spielt auch die vertrauensvolle Kooperation mit den Frühen Hilfen am Jugendamt seit deren Beginn im Jahr 2008 eine besondere Rolle“.
 
Als ein besonders Beispiel für innovative Lösungsansätze des Drogenvereins in der Arbeit mit den von Sucht betroffenen Menschen nannte Grunert das Programm mit dem Notfallmedikament Naloxon, das bei einer Überdosierung von Heroin eingesetzt werden kann. „Mannheim ist dank Ihres Einsatzes eine der ersten Kommunen in Baden-Württemberg, in der Suchtkranke das Nasenspray selbst im Notfall anwenden können und dadurch wertvolle Zeit bis zur medizinischen Notfallbehandlung gewinnen“, lobte er.
 
Solche niedrigschwelligen Hilfeangebote seien ein wertvoller Beitrag für die Stadtgesellschaft und zeigten beispielhaft, dass sich der Drogenverein Mannheim in den vergangenen 50 Jahren immer wieder an den Bedarfen orientiert und neue Angebote entwickelt hat, um den Menschen einen besseren Gesundheitsstatus zu ermöglichen.
 
Für die Landesstelle für Suchtfragen überbrachte deren zweite Vorsitzende, Dorothea Aschke, Grüße, für den Drogenverein blickte der Vorsitzende des Drogenvereins, Günter Urbanczyk, auf die letzten 50 Jahre zurück.
 
Musikalisch wurde die Veranstaltung von Charlene und Florian Gallant umrahmt.

Globale Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

Piktogramm 03 Gesundheit und Wohlergehen

Erfahren Sie mehr über die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

Strategische Ziele der Stadt

  • Piktogramm Gesundheit, Wohlbefinden und demografischer Wandel

    Mannheim bietet eine vorbildliche urbane Lebensqualität mit hoher Sicherheit als Grundlage für ein gesundes, glückliches Leben für Menschen jeden Alters und gewinnt damit mehr Menschen für sich.

Erfahren Sie mehr über die strategischen Ziele der Stadt

Medien