40 Jahre Cinema Quadrat
Als eines der ältesten kommunalen Kinos der Republik feierte das Cinema Quadrat am Samstag, 24. September, 40. Geburtstag. Kulturbürgermeister Michael Grötsch gratulierte: „Kunst und Kultur prägen die Stadt Mannheim und die gesamte Region.“ Sein Dank galt vor allem den Helfern des Kinos im Collini-Center: „Nur mit Ihrer Hilfe ist es möglich, die Mannheimer Kulturlandschaft um ein qualitativ so hochwertiges Kinoprogramm zu bereichern.“
Zunächst im Royal-Kino in der Nähe des Hauptbahnhofs, später im Werkshaus des Nationaltheaters, dann im Kubus in L 7 und seit 1990 im Collini-Center – das Cinema Quadrat Kino kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Sicher sind 40 Jahre da ein Grund zum feiern, meinte Vorstandsmitglied Dr. Peter Bär. Aber eigentlich reiche die Mannheimer Filmhistorie viel weiter zurück: „Schon 1912 gab es die erste Idee eines städtischen Lichtspielhauses“, berichtete er und erinnerte auch an den Mannheimer Filmtheoretiker Herbert Tannenbaum und seine viel beachtete Schrift „Kino und Theater“. Eine Postkarte aus dieser Zeit unterstrich Bärs Aussage: „Dort, wo heute das Collini-Center mit dem Cinema Quadrat steht, gab es 1908 ein so genanntes „Panorama“, wo man sich mit einem 360-Grad-Blick in ein Bild heineinfühlen konnte – ein Vorläufer des Kinos.“
So war es 1971 höchste Zeit für Filmvorführungen jenseits des Kommerzes. „Man lechzte geradezu nach kulturellem Kino“, beschrieb Bär die Ausgangslage, die den damaligen Verwaltungsdirektor des Nationaltheaters Hans Maier und die Direktorin der Internationalen Filmwoche Fee Vaillant als Initiatoren eines Programmkinos auf den Plan gerufen hatten. Resultat war das Cinema Quadrat. In der ersten Vorführung wurde der sozialkritische argentinische Dokumentarfilm „Der Weg zum Tod des alten Reales“ gezeigt. „Das war eine Alternative zum damaligen Kino und wir haben gut an dieser Gründung getan“, lobte Grötsch seine Vorgänger. Es war daher folgerichtig, dass das Cinema Quadrat im Juni den Kinopreis 2011 des deutschen Kinemathekenverbundes erhalten hat. Der Bürgermeister zitierte dabei aus der Begründung der Jury: „Hier werden Film und Filmgeschichte als Kunst gefeiert.“ Peter Bär blieb bescheiden: „Wir entwickeln uns seit 40 Jahren stetig weiter. Nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich.“ Denn eine Vorgabe gelte nach wie vor: „Gutes Kino kann nie langweilig sein.“