125 Jahre Windsor - Mannheim feiert mit
2017 ist ein besonderes Jahr, nicht nur für Windsor, sondern für ganz Kanada: Am gleichen Wochenende, an dem das Land die Gründung des Staats Kanada vor 150 Jahren mit großen Feierlichkeiten beging, feierte die Stadt Windsor ihren 125-jährigen Geburtstag.
Mannheim war eingeladen, an der Feier in seiner kanadischen Partnerstadt teilzunehmen, mit der seit 1980 offizielle partnerschaftliche Verbindungen bestehen. Zwei Tage lang gestaltete der von Councillor (Stadtrat) Fred Francis geleitete Ausschuss für Internationale Beziehungen der Stadt Windsor ein straffes Programm für insgesamt 20 Gäste aus fünf Partnerstädten. Die Stadt Mannheim wurde dabei von Stadtrat Ralf Eisenhauer vertreten. Die deutsche Delegation führte mit den Verantwortlichen in Windsor Gespräche zu den Themenfeldern Vielfalt und Beteiligung sowie zur Stadtentwicklung mit dem Schwerpunkt Umwandlung von Industrieflächen, Freiraumentwicklung und Energieeffizienz. Im Rahmen dieser Gespräche erfolgte ein Austausch über die jeweils aktuellen Herausforderungen in beiden Städten, um so mögliche Felder der künftigen Zusammenarbeit zu ermitteln.
Mit 210.000 Einwohnern gehört Windsor zu den mittelgroßen Städten in Kanada. Sie wirbt mit der unmittelbaren Nachbarschaft zum US-amerikanischen Detroit, das von Windsor nur durch den Detroit River getrennt ist und mit dem enge Beziehungen auch in wirtschaftlicher Hinsicht bestehen. Mit Einwohnern aus 170 Nationen gehört die Stadt zu den am stärksten multikulturell geprägten Städten Kanadas. Sieben Prozent der Bevölkerung sind deutscher Herkunft. 1982 wurden der Schutz und die Förderung der Multikulturalität Kanadas in der „Canadian Charter of Rights and Freedoms“ konstitutionell verankert. Seit 1989 gibt es in Windsor einen eigenen Ausschuss zu diesem Themenfeld.
Um den Aufgaben der Integration von Zuwanderern angemessen zu begegnen, hat die Stadt Windsor in Zusammenarbeit mit dem Kreis Essex eine „Lokale Einwanderer-Partnerschaft“ gegründet, die es den Neuankömmlingen erleichtern soll, sich in der Stadt und in der neuen Gemeinschaft zurechtzufinden. Sehr interessiert waren die Fachleute aus Windsor an der „Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt“. Für die Gäste Windsors war die Einbürgerungszeremonie ein besonders eindrückliches Beispiel für den Umgang mit Einwanderern, die – symbolträchtig – am 1. Juli, dem „Canada Day“ genannten Nationalfeiertag, stattfand, an welchem das 150-jährige Bestehen Kanadas gefeiert wurde.
Im Anschluss an die Zeremonie durften die Gäste aus den Partnerstädten an der Canada Day Parade teilnehmen. Die Wagen der Partnerstädte, geschmückt mit den Namen der Städte und den jeweiligen Länderfahnen, bildeten das Ende des Paradezugs, der von den vielfältigsten Organisationen und kulturellen Vereinigungen aus Windsor gestaltet wurde. Eine Stunde lang bewegte sich der Zug durch die Stadt und wurde von in den Nationalfarben rot und weiß gekleideten Menschen mit Jubel begrüßt.
Ein Video zur Veranstaltung ist unter folgendem Link abrufbar: http://windsor.ctvnews.ca/video?clipId=1158760