Waldpark und Reißinsel

Der Waldpark und der Wald auf der Reißinsel sind Auwälder. Auen sind flussbegleitende Landschaften, die immer wieder überschwemmt werden. In den letzten Jahrzehnten wurden hierzulande die meisten Flüsse so eingefasst, dass sie nicht mehr regelmäßig über die Ufer treten können. Damit verschwanden auch viele Auwälder. Doch ausgerechnet in einer Großstadt wie Mannheim können Sie heute noch durch einen natürlichen Auwald spazieren. Im Waldpark und auf der Reißinsel wachsen sehr viele verschiedene Baum- und Straucharten – das ist typisch für Auwälder. Eine besondere Attraktion ist der vom Aussterben bedrohte „Wilde Wein“, der auf der Reißinsel noch zu finden ist. Er ist die Urform der heutigen Weinrebe.

Wald oder Park?

Das Gebiet sieht aus wie eine Mischung aus beidem. Das Zusammenspiel von Wiesen, Wald und Wasser ist landschaftlich sehr reizvoll und sorgt für eine besonders hohe Artenvielfalt. Rein rechtlich gesehen ist die Sache aber klar: Waldpark und Reißinsel sind Waldgebiete.

Schützenswerte Natur

Die Reißinsel und der Bereich um die Silberpappel sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Reißinsel ist jedes Jahr von März bis einschließlich Juni geschlossen, damit die hier lebenden Vögel ihre Jungen ungestört großziehen können. Der nördliche Teil der Reißinsel ist als „Bannwald“ geschützt. Dieses Gebiet wird forstlich in keiner Weise genutzt. Südlich davon schließt sich ein „Schonwald“ an, in dem die forstliche Bewirtschaftung darauf ausgerichtet, den Wald besonders zu schützen.

Fotos: Harald Sachsenmeier

Ruhepause für die Natur: Reißinsel ab 1. März gesperrt

Auf der Reißinsel leben seltene Tier- und Pflanzenarten. Um insbesondere die Vögel zu schützen, wird das Gebiet jedes Jahr von März bis einschließlich Juni gesperrt. In den vier Monaten können die dort lebenden Tiere ihren Nachwuchs großziehen. Auch die Vegetation kann sich regenerieren. Ab 1. Juli ist die Reißinsel wieder zugänglich. Der Auwald und die Streuobstwiese laden dann zum Spazierengehen und Erholen ein. Die Reißinsel ist eine der letzten natürlich vorkommenden Rheinauen im Oberrheingebiet. Weil sie auch außerhalb der jährlichen Sperrzeit ein wichtiger Rückzugsort für Vögel ist, sollten sich Besucherinnen und Besucher unbedingt an die Regeln für das Naturschutzgebiet halten: die Wege beim Spazierengehen nicht zu verlassen sowie Räder und Hunde nicht in das Schutzgebiet mitzunehmen.